Partnerschaften der Samtgemeinde Apensen
Seit 1973 unterhält die Samtgemeinde Apensen partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Gemeinde Ploërmel in der Bretagne.
Diese Kontakte wurden durch gegenseitige Besuche und einen 1980 geschlossenen Vertrag gefestigt.
Aus den alljährlichen Treffen sowohl Erwachsener als auch Jugendlicher haben sich schon viele private freundschaftliche Beziehungen entwickelt.
Entwicklung der Partnerschaft Apensen/Ploërmel
Im Jahre 1973, als in Beckdorf noch das landwirtschaftliche Kooperationsmodell „Kornlingen" bestand, wollte eine Reisegruppe einer Hauswirtschaftsschule aus Ploërmel dieses von der EG in Brüssel geförderte Modellvorhaben besichtigen und benötigte deshalb für einige Tage Übernachtungsmöglichkeiten in der Samtgemeinde Apensen. Die Reisekasse der Gruppe war schmal und so suchte man nach privaten Unterbringungen.
Diese Bitte wurde an den damaligen Samtgemeindedirektor Herrn Milbitz herangetragen, der das Verlangen an den Pastoren, Herrn Münter, weiter reichte. Schnell waren Quartiere bei Familien in den Dörfern der Samtgemeinde gefunden. Herr Münter organisierte für die Freizeit der Schülergruppe gemeinsame Unternehmungen mit Jugendlichen aus unseren Gemeinden.
Auf diese anscheinend nicht erwartete Gastfreundschaft reagierte die Reisegruppe spontan mit einer Gegeneinladung in ihre Heimatstadt Ploërmel in der Bretagne. Im nächsten Jahr war schnell eine ausreichend starke Gruppe junger Leute gefunden, die sich unter der Leitung von Herrn Münter auf den Weg in die über 1.200 km entfernte Gemeinde machte. Das war der Grundstock für die bis heute andauernden freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Kommunen.
Leider ist die ständige Begegnung von Jugendlichen aus Apensen und Ploërmel Ende der neunziger Jahre ins Stocken geraten. Eine angestrebte Partnerschaft zwischen dem neuen Schulzentrum in Apensen und einer Schule in Ploërmel wird diese Beziehungen hoffentlich wieder beleben. Nach sieben Jahren Jugendaustausch wurde im September 1980 endlich ein offizieller Partnerschaftsvertrag geschlossen. Dieser Vertrag wurde schon im darauffolgenden Jahr mit Leben erfüllt. Eine Reisegesellschaft aus Ploërmel kam nach Apensen und einige Monate später fuhr ein bis auf den letzten Platz besetzter Bus aus der Gemeinde auf dem Delm in die Bretagne. Aber es blieb in den kommenden Jahren nicht nur bei einem derartigen Besuchstourismus. Als Folge der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Apensen und Ploërmel kam es einige Jahre später zu einer Schulpartnerschaft zwischen den beiden Gymnasien „Sacre Coeur" in Ploërmel und dem Schulzentrum Süd in Buxtehude, zu dessen Einzugsgebiet die Samtgemeinde Apensen gehört. Das Jugendorchester Buxtehude nutzte ebenfalls die guten Beziehungen und unterhielt über mehrere Jahre eine enge Partnerschaft zu der Jugendmusikschule in Ploërmel. Nach der Wiedervereinigung wurden 1990 die Einwohner aus den kirchlichen Partnergemeinden Dittmannsdorf und Witzschdorf in Sachsen sofort in die deutsch-französische Partnerschaft mit einbezogen. Schon im selben Jahr fuhren 11 Personen aus diesen beiden Gemeinden mit nach Frankreich.
Seitdem sind die Freunde aus den neuen Bundesländern bei allen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft mit dabei. So wurden in den letzten Jahren gemeinsame Veranstaltungen mit Sachsen, Niedersachsen und Bretonen im Elsaß und im Erzgebirge durchgeführt.
1973 Erster Besuch französischer Jugendlicher in Apensen
1980 Offizieller Partnerschaftsvertrag zwischen Apensen und Ploërmel
1990 Teilnahme von Personen aus Sachsen an der Frankreichfahrt
2003 Erweiterung des Partnerschaftsvertrages auf Dittmannsdorf und Witzschdorf
Im Jahre 2003 wurde der Vertrag um die Ortsteile Dittmannsdorf und Witzschdorf der Gemeinde Gornau erweitert.
Die Anfänge von Dittmannsdorf sind eng mit der bäuerlichen Besiedlung des Erzgebirges und seines Vorlandes in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts verbunden. Durch Bauern aus dem Raum Thüringen, Franken und Bayern wurde das dichte nur von vorhandenen Wasserläufen und einigen Alten Böhmischen Steigen durchzogene Waldgebiet gerodet. In diesem Zusammenhang ist auch Dittmannsdorf entstanden. Flureinteilung, Flurnamen und die Anlage von Bauernhöfen lassen auf fränkische Siedler schließen.
Im Laufe der Jahrhunderte hat es verschiedene Namen für unser Dorf gegeben, z.B. Dietsdorf, Dittsdorf oder auch Dittmarßdorf. Ab ca. 1700 hat sich Dittmannsdorf (benannt nach Dietmar, einem Lokator) durchgesetzt und ist seit 1994 der politischen Gemeinde Gornau zugeordnet.
Dittmannsdorf liegt in einem Nebental der Zschopau, wird von dem von Gornauer Flur kommenden Dorfbach (Dörnitzsch) durchflossen und zieht sich ca. 5 km in fast stetigem allmählichem Abfall von SSO nach NNW in diesem Tal entlang. Bereits um 1830 schrieb ein Chronist Dittmannsdorf liegt in einem lieblichen, mehrfach gewundenen Tal, das von steilen Hängen umgeben ist, die zum Teil bewaldet sind. Jeder Heimat- und Naturfreund ist begeistert von der idyllischen Lage unseres Ortes. Er gehört zu den schönsten Waldhufendörfern des sächsischen Erzgebirges und wird aus diesem Grund auch im VolksmundKlein-Tirol genannt.
Dittmannsdorf wird von einem der Alten Böhmischen Steige durchquert, der bereits 1174 Erwähnung fand. Auch heute gibt es ausgezeichnete Wandermöglichkeiten. Hier wären die 3 gut ausgeschilderten Rundwege um und in Dittmannsdorf zu nennen, von denen aus gute Anbindungsmöglichkeiten zum Sternmühlental und zum Kunnerstein bestehen. Auch der Rundweg am Wall (Richtung Gornau) ist zu empfehlen. Die hochragende Augustusburg mit ihrem markanten Panorama begleitet uns auf vielen Wegen. In der Mitte des Dorfes gelangt man auf dem Gerhard-Fritsche-Weg zum Hohlen Stein. Vom Kleinolbersdorfer Weg aus lohnt sich ein Abstecher zum Tabbüschel, einer 433 m hohen Erhebung, welche eine wunderbare Aussicht bietet, Zahlreiche Bänke und Schutzhütten laden unterwegs zur wohlverdienten Rast ein. Die Erschließung und Wiederbelebung weiterer Wanderwege sind geplant.
Besonders erwähnenswert ist die Dittmannsdorfer Kirche. Sie wurde höchstwahrscheinlich in der Zeit von 1170 bis 1250 möglicherweise als Wegekapelle an dem bereits erwähnten Alten Böhmischen Steig erbaut und ist somit das älteste sakrale Bauwerkder Region. Durch Um- und Ausbauten in der Folgezeit erhielt sie mehr und mehr die Funktion einer Dorfkirche. Ein wertvolles Tafelbild schmückt den Altarraum. Es wurde 1497 von dem Maler Hans Hesse geschaffen und beinhaltet die Dreifaltigkeit.
Witzschdorf
Eingebettet in die reizvolle Landschaft des Zschopautales liegt am steilen Hang der Ort Witzschdorf. Das Bergdorf ist eines der schönsten Orte im Mittleren Erzgebirgskreis. Vom Bahnhof, der am Zschopaufluß in 306 m Höhe liegt, erstreckt sich der Ort in 2 km Länge bis zur 493 m hohen Götzhöhe. Bereits vor über 170 Jahren war im Post- und Zeitungslexikon zu lesen, dass die Gegend um unseren Heimatort zu den schönsten im Erzgebirge zählt. Vorbei an gepflegten Häusern und Gärten führen die Straßen entlang des Berges mit wunderschöner Sicht auf die Augustusburg, Waldkirchen oder die Mörbitz.
Bereits im 13. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung durch fränkische Einwanderer. Als erste urkundliche Erwähnung kann man 1399 ermitteln. Im Jahre 1621 wurde am Fluss Zschopau die erste Mehlmühle erbaut, die 240 Jahre in Betrieb war. Auf den Grundmauern der Mehlmühle entstand 1866 eine Nähfadenfabrik, in der bis 1990 produziert wurde. Die zunehmende Nutzung der Wasserkraft des Zschopauflusses und die 1866 in Betrieb genommene Eisenbahnlinie Flöha - Annaberg verhalfen Witzschdorf zu einem Aufschwung. Heute steht auf dem Gelände der ehemaligen Fabrik, unmittelbar an der Zschopaubrücke, ein Gewerbehof. Auf den Feldern und Wiesen rund um Witzschdorf hat die moderne Landwirtschaft Einzug gehalten. Das Ortszentrum des knapp 900 Einwohner zählenden Ortes ist die 1898 eingeweihte Martin- Luther- Kirche mit neu erbautem Gemeindehaus „Evangelische Begegnungsstätte".
Durch die weitere Partnerschaft der Stadt Ploërmel mit Kolbuszowa in Polen hat sich auch zu dieser Stadt eine freundschaftliche Beziehung der Samtgemeinde Apensen entwickelt.
Mit der Stadt Kolbuszowa wurde 2005 ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen.
Durch die weitere Partnerschaft der Stadt Ploërmel mit Cobh in Irland hat sich auch zu dieser Stadt eine freundschaftliche Beziehung der Samtgemeinde Apensen entwickelt.
Samtgemeinde Apensen | |||
Städtepartnerschaft Apensen-Ploërmel-Gornau | |||
Arbeitskreis – Ansprechpartner | |||
Stand 01.01.2021 | |||
Albrecht, Annette | Waldfrieden 18c | 21643 Beckdorf | 04167/699166 |
Ebens, Claudia | |||
Heinrich, Beke | |||
Holzmüller, Andrea | Hohenfelder Weg 8 | 21641 Apensen | 04167/699791 |
Prochnow, Astrid | Kirschweg 11 | 21644 Sauensiek | 04169/378 |
Sommer, Ulrike | Bahnhofstr. 7a | 21643 Beckdorf | 04167/921293 |
Viets, Petra | Moorweg 4 | 21698 Ruschwedel | 04164/88441 |